Ich erlebte und erlebe:
Die Angst ist lange Zeit diffus und wenig greifbar. Geschieht ein sich Annähern, findet Berührung statt, weckt dies in mir einerseits eine unglaublich intensive Sehnsucht nach dem Anderen und abwechselnd bedingt diese auch ein mindestens ebenso grosses Empfinden von Angst, Anspannung. Angst vor dem Gefangen- und Eingesperrtsein. "Ich" muss mich von dieser befreien, die so entstehenden widerstrebenden Empfindungen wecken eine Art Überlebensinstinkt - der vermeintliche Kontrollverlust (da die Empfindungen nun signalisieren, dass Kontrolle nicht mehr möglich ist) und die Anspannung fordern sofortige Erleichterung durch Flucht, Ablehnung.
Und der Blick in den Spiegel zeigt immer wieder, dass der Andere ebenso hilflos ausgegrenzt wird durch mein Verhalten und die harschen Reaktionen. Und die so gemachten Erfahrungen begünstigen im Grunde (da sie selbstbestätigend wirken) dies Verhaltensmuster. Ist alles "vorbei", gelöst durch Ablehnung, Abtrennung und Flucht, ist da auch relative Erlösung. Die Angst weicht, die Erleichterung ist gross. Aber tief in mir ist der Spalt nur wieder ein Stück weiter gewachsen und jene ungeliebten und unterdrückten Anteile kommen bei Zeiten nur um so stärker wieder hervor.
Was mir geholfen hat und hilft, war das Anerkennen und die bedingungslose Ehrlichkeit mir selbst gegenüber. Der nächste Schritt - Annehmen der eigenen Zwiespältigkeit.
Mir bleibt nur, mich tatsächlich immer wieder daran zu erinnern, dass diese Angst zwar da ist, aber auch da sein darf. Sie bezeugt eine Verletzung, die so tief ging und geht, dass Heilung viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Ich darf Angst haben und ich darf auch im Zweifel wieder zurück schrecken - aber bewusst. Das so gelebte und erlebte wirkt doppelt - es vertieft Verständnis und ermöglicht Stück für Stück Akzeptanz. Dankbar darf jener sein, der auf Verständnis beim Gegenüber stösst, der weglaufen und wiederkommen darf, dessen Ausbrüche Raum finden und der dadurch wiederum durch Klarheit und Grenzsetzung zu sich gelangt.
Ich sehe auch, nach dem ich schon lange versuche "damit" zu "arbeiten", dass so etwas wie Versöhnung auch professionelle Begleitung braucht, um grundsätzlich verstanden zu werden.
danke für dein Wertvollen Beitrag! und ich finde es toll wie Du mit Dir selber umgehst und Dich in Deinen Ängsten liebevoll annimmst.
"Sie bezeugt eine Verletzung, die so tief ging und geht, dass Heilung viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht"
hast Du die Möglichkeit an diesem Erlebnis zu arbeiten??? da steckt sehr viel emotionale Ladung in diesem Erlebnis noch drin, habe ich den Eindruck.... Wenn Du es bearbeitest, würde sich eine Menge in Deinem Leben ändern bezüglich Nähe vor allem. Was meinst Du?
Du kannst mir natürlich auch eine Email schreiben, weil ich weiß, daß etwas sehr vertrauliches dahinter steht. (email findest Du rechts oben in meiner verlinkte Webseite)
Mathilde (Gast) - 16. Mai, 17:20
ich weiß...und doch nicht!
ich habe deinen Artikel gelesen und fühle genau das.
Ich bin sehr traurig darüber, dass es so ist. Ich habe immer das Gefühl, ich verpasse so viele schöne Momente, weil ich sie nicht zulassen kann.Ich habe das Gefühl, meine Gefühle und Bedürfnisse haben keinen Platz. Ich fühle mich oft nicht verstanden und wertvoll genug verstanden zu werden. Ich fühle mich minderwertig und gleichzeitig weiß ich, dass ich das nicht bin.
Ich habe eine so starke Sehnsucht nacht Liebe und Geborgenheit, nach Nähe und Verbundenheit, dass ich tausend andere Dinge tuhe, um es zu kompensieren, um mich nicht damit beschäftigen zu müssen. Ich kann gut malen, gut Gitarre spiele, gut singen.Ich singe in einer Band und komponiere den ganzen Mist.
Ich hab mich mit so vielen Dingen beschäftigt, und das immer dann wenn ich einer missglückten Annäherung folgen musste.Immer dann, wenn ich meine Trauer über das Erlebte, so sehr gespührt habe, dass ich dachte ich werde verückt.
Wobei ich auch sagen muss, dass es für mich zutrifft, wenn du sagst es ist eine Art Befreiung, wenn eine Bindung gelöst wird. Es ist konfus!
Mir rennt die Zeit.
Klar muss man sich der Angst stellen, nur tuhe ich mich sehr schwer damit, das theoretische in einen praktischen Kontext zu bringen. Ich muss handeln, um zu lernen ...Muss begreifen, um es zu glauben.
Wenn ich mit einem Mann schlafe, macht micht das traurig, weil ich weiß, dass es nur kompliziert wird. Dass es eine Katastrophe wird...zumindest für meine innere Welt.
Ich weiß nicht wie ich es anstellen kann...
Seit dem 1.10.2006 habe ich eine Heilpraxis für Psychotherapie (nach dem Heilpraktiker Gesetz) eröffnet. Ich habe mich darauf spezialisiert, Klienten zu begleiten, die unter überwältigenden Emotionen oder Beschwerden leiden. Hier erzähle ich - Französin also nicht mit fehlerfreiem Deutsch - wie es mir geht, wie ich vorankomme, meine Erfahrungen mit bestimmten Themen, meine Erfolge und Schwierigkeiten, meine Freude und eventuellen Ängste, die mit meiner Selbständigkeit zusammen hängen und wie mein Weg sich mit der Zeit verändert. Nachdem ich viel ausprobiert habe, spezialisiere ich mich jetzt auf die emotionale Begleitung von Frauen von der Kinderwunschzeit bis zu Geburt.
IMPRESSUM:
Pascale CHARTRAIN,
Genter Str. 56,
13353 Berlin
Tel: (030) 45 49 45 44,
Webseite: www.kinderwunschzeit.de
Email: kinderwunschzeit@gmx.net
Es tut weh!
Ich erlebte und erlebe:
Die Angst ist lange Zeit diffus und wenig greifbar. Geschieht ein sich Annähern, findet Berührung statt, weckt dies in mir einerseits eine unglaublich intensive Sehnsucht nach dem Anderen und abwechselnd bedingt diese auch ein mindestens ebenso grosses Empfinden von Angst, Anspannung. Angst vor dem Gefangen- und Eingesperrtsein. "Ich" muss mich von dieser befreien, die so entstehenden widerstrebenden Empfindungen wecken eine Art Überlebensinstinkt - der vermeintliche Kontrollverlust (da die Empfindungen nun signalisieren, dass Kontrolle nicht mehr möglich ist) und die Anspannung fordern sofortige Erleichterung durch Flucht, Ablehnung.
Und der Blick in den Spiegel zeigt immer wieder, dass der Andere ebenso hilflos ausgegrenzt wird durch mein Verhalten und die harschen Reaktionen. Und die so gemachten Erfahrungen begünstigen im Grunde (da sie selbstbestätigend wirken) dies Verhaltensmuster. Ist alles "vorbei", gelöst durch Ablehnung, Abtrennung und Flucht, ist da auch relative Erlösung. Die Angst weicht, die Erleichterung ist gross. Aber tief in mir ist der Spalt nur wieder ein Stück weiter gewachsen und jene ungeliebten und unterdrückten Anteile kommen bei Zeiten nur um so stärker wieder hervor.
Was mir geholfen hat und hilft, war das Anerkennen und die bedingungslose Ehrlichkeit mir selbst gegenüber. Der nächste Schritt - Annehmen der eigenen Zwiespältigkeit.
Mir bleibt nur, mich tatsächlich immer wieder daran zu erinnern, dass diese Angst zwar da ist, aber auch da sein darf. Sie bezeugt eine Verletzung, die so tief ging und geht, dass Heilung viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Ich darf Angst haben und ich darf auch im Zweifel wieder zurück schrecken - aber bewusst. Das so gelebte und erlebte wirkt doppelt - es vertieft Verständnis und ermöglicht Stück für Stück Akzeptanz. Dankbar darf jener sein, der auf Verständnis beim Gegenüber stösst, der weglaufen und wiederkommen darf, dessen Ausbrüche Raum finden und der dadurch wiederum durch Klarheit und Grenzsetzung zu sich gelangt.
Ich sehe auch, nach dem ich schon lange versuche "damit" zu "arbeiten", dass so etwas wie Versöhnung auch professionelle Begleitung braucht, um grundsätzlich verstanden zu werden.
Raas'
willkommen in meinem Blog Raas'
"Sie bezeugt eine Verletzung, die so tief ging und geht, dass Heilung viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht"
hast Du die Möglichkeit an diesem Erlebnis zu arbeiten??? da steckt sehr viel emotionale Ladung in diesem Erlebnis noch drin, habe ich den Eindruck.... Wenn Du es bearbeitest, würde sich eine Menge in Deinem Leben ändern bezüglich Nähe vor allem. Was meinst Du?
Du kannst mir natürlich auch eine Email schreiben, weil ich weiß, daß etwas sehr vertrauliches dahinter steht. (email findest Du rechts oben in meiner verlinkte Webseite)
ich weiß...und doch nicht!
Ich bin sehr traurig darüber, dass es so ist. Ich habe immer das Gefühl, ich verpasse so viele schöne Momente, weil ich sie nicht zulassen kann.Ich habe das Gefühl, meine Gefühle und Bedürfnisse haben keinen Platz. Ich fühle mich oft nicht verstanden und wertvoll genug verstanden zu werden. Ich fühle mich minderwertig und gleichzeitig weiß ich, dass ich das nicht bin.
Ich habe eine so starke Sehnsucht nacht Liebe und Geborgenheit, nach Nähe und Verbundenheit, dass ich tausend andere Dinge tuhe, um es zu kompensieren, um mich nicht damit beschäftigen zu müssen. Ich kann gut malen, gut Gitarre spiele, gut singen.Ich singe in einer Band und komponiere den ganzen Mist.
Ich hab mich mit so vielen Dingen beschäftigt, und das immer dann wenn ich einer missglückten Annäherung folgen musste.Immer dann, wenn ich meine Trauer über das Erlebte, so sehr gespührt habe, dass ich dachte ich werde verückt.
Wobei ich auch sagen muss, dass es für mich zutrifft, wenn du sagst es ist eine Art Befreiung, wenn eine Bindung gelöst wird. Es ist konfus!
Mir rennt die Zeit.
Klar muss man sich der Angst stellen, nur tuhe ich mich sehr schwer damit, das theoretische in einen praktischen Kontext zu bringen. Ich muss handeln, um zu lernen ...Muss begreifen, um es zu glauben.
Wenn ich mit einem Mann schlafe, macht micht das traurig, weil ich weiß, dass es nur kompliziert wird. Dass es eine Katastrophe wird...zumindest für meine innere Welt.
Ich weiß nicht wie ich es anstellen kann...