Intensivstation
Gestern Abend als ich im Krankenhaus ankam, sagte man mir, mein Mann wäre auf der Intensivstation. Ich war sehr spät zu ihm gekommen. meine innere Stimme hatte mir gesagt, es sei wichtig ihm ein gute-Nacht-Küßchen zu geben.
Ich fühlte wie die Panik mich ergriff. Ich war kaum imstande zu hören, wo ich jetzt hingehen mußte, um ihn zu finden.
Doch dann fand ich ihn. Aber als ich ihm sah, mußte ich weinen. "nicht weinen" sagte er mir, " es geht mir wieder gut, mach Dir keine Sorgen". Aber ich konnte es nicht zurückhalten. Ich war einfach sehr besorgt, weil ich immer noch nicht wußte, was los war.
Auf dem Tafel konnte man alles sehen, Herz, Blutdruck, Temperatur und manches, was ich nicht verstand. Nur ich konnte erkennen, daß der Fieber immer noch hoch war.
Im Hintergrund mehrere klingende SMS, die nur ungerechte Anschuldigungen beinhalten; ich wußte es, ohne nachzuschauen. So bedeutungslos erschienen mir diese Wörter in dem Moment. Was ist ein Streit im Vergleich zu der Angst, den besten Freund für immer zu verlieren. Es relativierte alles. Handy ausmachen, war sowieso angesagt. Ein Glück. Jetzt ist endlich Ruhe.
Ich konnte nur noch seine Hand halten und ihn am Kopf streicheln, wo die Haare durch die 4 Chemos fast alle weg sind. Ich konnte nichts sagen, ich hatte einfach nur Angst. So viele Kabel, so viele Geräusche. So eine Medizinlandschaft ist mir neu.
Nach 1,5 Stunde konnte ich erst mit dem Arzt reden. Eine gefährliche Krankheit in der Lunge, die aber nicht zu schlimm entwickelt ist. Deswegen bekam er Luftnot. Trotzdem verläuft sie bei 1 von 10 Patienten in diesem Krankenhaus tödlich. Aber er machte mir Hoffnung."Es sieht gut aus" er wird es überstehen.
Er sagte aber auch mein Mann müßte noch eine Chemo machen. Er will nicht mehr, erwiderte ich. "sie werden ihn dazu überzeugen" sagte er dann. "oh nein, sagte ich mit feuchten Augen, "verlangen sie das nicht von mir: ich kann mir das nicht mehr ansehen, wie er jeden Tag immer mehr abbaut und nur noch vor sich hin sagt "oh Gott"...und jetzt nicht mehr mal aufstehen kann und sich kaum ein Glas an den Mund führen kann. Ich glaube dieses Thema ist noch nicht abgeschlossen sondern nur verschoben. So lange er Fieber hat, kann sowieso keine weitere Chemo stattfinden.
In letzter Zeit begegne ich einige schwierige Situationen, wo mir manchmal nur noch nach Weinen ist und wo ich denke, mir geht meine Energie aus. Doch eins habe ich gemerkt; ich habe viel mehr Freunde an meiner Seite als ich dachte, die mich wieder aufbauen, mir Halt schenken, mir Trost spenden und mir helfen, wieder in das positive hineinzukommen und das sogar spät in der Nacht. Dafür bin ich wirklich dankbar. Ich fühle mich doch nicht allein, hier auf dieser Erde. Die höhere Macht schickt mir alle Leute, die ich brauche, um diese schwierigen Erfahrungen zu bestehen und daran zu wachsen.
Nach 2,5 Stunden bin ich gegangen. ich wollte lange neben ihm sitzen während er schlief und ihn anschauen mit der Gedanke, er könnte morgen sterben... mein Gott, was für eine schreckliche Gedanke.
Den Streit habe ich inzwischen beendet. Es hatte für mich auf einem mal keine Bedeutung mehr, wie es ausging. Nur einfach beenden und Frieden in mir spüren und Energie sparen. Der Preis war mir egal. Ja solche angstmachende Erfahrungen bringen einem wieder dazu zu spüren, was wirklich wichtig ist und was nicht.
Und nun mache ich mich auf dem Weg ins Krankenhaus...Heute morgen sagte er mir, es ginge ihm besser. Ich brauche nicht zu sagen, daß ich letzte Nacht kein Auge zu machen konnte, aus Angst vor dem Morgen, aus Angst vor dem Tod. ich hoffe, ich kann es heute abend nachholen, denn ich fühle mich richtig ausgesaugt.
Und wieder haben mir heute 4 Leute viel Energie geschenkt, haben mir zur Seite gestanden und die richtigen Wörter gefunden, um mich zu beruhigen und mich zu stärken. Sogar die letzte Bekanntschaft aus meinem "Geburtstagsgeschenk-Seminar" hat angerufen und wir wollen uns gegenseitig Sitzungen geben ("schamanische Arbeit" gegen "Dialog mit inneren Bildern"). Ich freue mich darauf.
Euch ein schönes Wochenende!
Ich fühlte wie die Panik mich ergriff. Ich war kaum imstande zu hören, wo ich jetzt hingehen mußte, um ihn zu finden.
Doch dann fand ich ihn. Aber als ich ihm sah, mußte ich weinen. "nicht weinen" sagte er mir, " es geht mir wieder gut, mach Dir keine Sorgen". Aber ich konnte es nicht zurückhalten. Ich war einfach sehr besorgt, weil ich immer noch nicht wußte, was los war.
Auf dem Tafel konnte man alles sehen, Herz, Blutdruck, Temperatur und manches, was ich nicht verstand. Nur ich konnte erkennen, daß der Fieber immer noch hoch war.
Im Hintergrund mehrere klingende SMS, die nur ungerechte Anschuldigungen beinhalten; ich wußte es, ohne nachzuschauen. So bedeutungslos erschienen mir diese Wörter in dem Moment. Was ist ein Streit im Vergleich zu der Angst, den besten Freund für immer zu verlieren. Es relativierte alles. Handy ausmachen, war sowieso angesagt. Ein Glück. Jetzt ist endlich Ruhe.
Ich konnte nur noch seine Hand halten und ihn am Kopf streicheln, wo die Haare durch die 4 Chemos fast alle weg sind. Ich konnte nichts sagen, ich hatte einfach nur Angst. So viele Kabel, so viele Geräusche. So eine Medizinlandschaft ist mir neu.
Nach 1,5 Stunde konnte ich erst mit dem Arzt reden. Eine gefährliche Krankheit in der Lunge, die aber nicht zu schlimm entwickelt ist. Deswegen bekam er Luftnot. Trotzdem verläuft sie bei 1 von 10 Patienten in diesem Krankenhaus tödlich. Aber er machte mir Hoffnung."Es sieht gut aus" er wird es überstehen.
Er sagte aber auch mein Mann müßte noch eine Chemo machen. Er will nicht mehr, erwiderte ich. "sie werden ihn dazu überzeugen" sagte er dann. "oh nein, sagte ich mit feuchten Augen, "verlangen sie das nicht von mir: ich kann mir das nicht mehr ansehen, wie er jeden Tag immer mehr abbaut und nur noch vor sich hin sagt "oh Gott"...und jetzt nicht mehr mal aufstehen kann und sich kaum ein Glas an den Mund führen kann. Ich glaube dieses Thema ist noch nicht abgeschlossen sondern nur verschoben. So lange er Fieber hat, kann sowieso keine weitere Chemo stattfinden.
In letzter Zeit begegne ich einige schwierige Situationen, wo mir manchmal nur noch nach Weinen ist und wo ich denke, mir geht meine Energie aus. Doch eins habe ich gemerkt; ich habe viel mehr Freunde an meiner Seite als ich dachte, die mich wieder aufbauen, mir Halt schenken, mir Trost spenden und mir helfen, wieder in das positive hineinzukommen und das sogar spät in der Nacht. Dafür bin ich wirklich dankbar. Ich fühle mich doch nicht allein, hier auf dieser Erde. Die höhere Macht schickt mir alle Leute, die ich brauche, um diese schwierigen Erfahrungen zu bestehen und daran zu wachsen.
Nach 2,5 Stunden bin ich gegangen. ich wollte lange neben ihm sitzen während er schlief und ihn anschauen mit der Gedanke, er könnte morgen sterben... mein Gott, was für eine schreckliche Gedanke.
Den Streit habe ich inzwischen beendet. Es hatte für mich auf einem mal keine Bedeutung mehr, wie es ausging. Nur einfach beenden und Frieden in mir spüren und Energie sparen. Der Preis war mir egal. Ja solche angstmachende Erfahrungen bringen einem wieder dazu zu spüren, was wirklich wichtig ist und was nicht.
Und nun mache ich mich auf dem Weg ins Krankenhaus...Heute morgen sagte er mir, es ginge ihm besser. Ich brauche nicht zu sagen, daß ich letzte Nacht kein Auge zu machen konnte, aus Angst vor dem Morgen, aus Angst vor dem Tod. ich hoffe, ich kann es heute abend nachholen, denn ich fühle mich richtig ausgesaugt.
Und wieder haben mir heute 4 Leute viel Energie geschenkt, haben mir zur Seite gestanden und die richtigen Wörter gefunden, um mich zu beruhigen und mich zu stärken. Sogar die letzte Bekanntschaft aus meinem "Geburtstagsgeschenk-Seminar" hat angerufen und wir wollen uns gegenseitig Sitzungen geben ("schamanische Arbeit" gegen "Dialog mit inneren Bildern"). Ich freue mich darauf.
Euch ein schönes Wochenende!
Liebesblüte - 13. Okt, 17:08