Was ich heute bei dem Kurs gelernt habe, wird mir in der Tat für die Innenweltreisen einiges neues bringen. Das wird mir helfen, den Klienten intensiver mit seinem Unterbewußtsein zu bringen und somit viel mehr mit seinem Selbst/Bedürfnisse/Ressourcen in Verbindung zu sein.
Ich durfte es beim Kurs selber ausprobieren als "Probeklient": ich bin tatsächlich sehr tief gekommen und habe mich wunderbar entspannen können. Ich werde es gleich Montag anwenden: an dem Tag habe ich einen Klienten, den ich bis jetzt immer schwer in die Tiefentspannung bringen konnte. Ich bin gespannt, wie er das erleben wird.
Liebesblüte - 10. Feb, 22:43
Mit Reisen in die Innenwelt diesen Thema zu behandeln, ist für mich eine der schönsten Arbeit.
Als ich in meiner Ausbildung entdeckte, daß ich als kleines Kind mißbraucht wurde, habe ich endlich viele Situationen in meinem Leben verstanden.
Oft wiederholte sich die Situation: ich bin mit einem Mann intim. und ich bin nur daran interessiert, daß es ihm gut geht und schaffe es nicht, meine Bedürfnisse zu äußern. Bei manchen Dingen konnte ich nicht "nein" sagen, fühlte mich wie erstarrt und schaute zu, was passierte, ohne Stopp sagen zu können, obwohl ich es sagen wollte. Ich fühlte mich unfähig zu reagieren und hatte mich manchmal dafür gehaßt, weil ich mich dann so benutzen ließ.
Bei einem Mißbrauch oder einem ganz schlimmen Ereignis (traumata) als kleines Kind, kann es passieren, daß eine Spaltung zum Selbstschutz stattfindet. Die Gefühle sind so heftig, daß sie nicht mehr ertragen werden können. So trennen sie sich vom Körper. Der Körper ist nur noch wie eine leere Hülle ohne Leben, ohne Gefühl, ohne Impulse. Erstarrung macht sich breit. Keine Reaktion möglich. Wir sind dann den anderen ausgeliefert. Eine schreckliche Situation, die uns dann im Alltag sehr oft widerfährt, sobald wir in einer ähnlichen Situation geraten oder sogar nur könnten.
Damals wußte ich, daß nur eine bestimmte Person mir dabei helfen konnte, dies zu bearbeiten, denn es erfordert Erfahrung (auch als betroffene) und viel Einfühlungs-vermögen und Geduld. und dann klappte es nach und nach und heute kann ich sagen, daß ich diese Erstarrung gar nicht mehr wahrnehme in mir. Bei mir hatte es sich damals so weit gedrungen, daß ich schon in Situationen, wo ich mich ausgeliefert und schuldig fühlte (wenn jemand auf mich wütend war), ja dann immer mehr in einer Verkrampfung am ganzen Körper verbunden mit Weinkrämpfen geriet. Ich spürte, daß ich mich kaum allein wieder einkriegen konnte und brauchte unbedingt einen Kontakt nach draussen, um wieder in meinem Körper zu kommen. Das hatte mich damals sehr erschrocken aber jetzt ist das alles weg, gott sei dank. Alles bearbeitet. Besonders was schuldgefühle betrifft.
In der Innenwelt begegnen wir das kleine Kind, was sich leer anfühlt. Die Begegnung kann nur sehr langsam geschehen, denn es ist meistens sehr von uns (der Erwachsene) enttäuscht, fühlt sich von uns verlassen, hat kein Vertrauen zu uns, und zeigt zuerst kaum Reaktionen auf das, was wir ihm sagen...Und dort in dieser Begegnung ist es sehr wichtig alles zu spüren, was spürbar ist, wie zuerst die Leere und die Erstarrung, aber so wie das kleine Kind es vorgibt und es zulässt. Denn zu fühlen ist für ihn lebensbedrohlich. Dort fängt ein einfühlsames und respektvolles Dialog an, mit Abstand meistens. Berührungen zwischen dem kleinen Kind und dem Erwachsenen sind anfangs gar nicht möglich. Das kleine Kind ist zu sehr verletzt, um es zu gestatten. ES gibt das Rythmus vor und es ist da wichtig, den Klienten nicht zu forcieren.
Ich liebe diese Arbeit: dort entsteht eine tiefste Kommunikation mit sich selber, mit verlassenen Anteilen, vollem Repsekt und Liebe. Dort wird das Vertrauen, Stück für Stück wieder aufgebaut, Verständnis geschaffen, Versöhnung erarbeitet . Es ist schön, es zu sehen und dann zu beobachten, wie der Klient sich im Leben daraufhin anders verhalten kann. Einfach wunderschön. Eine heilsame liebevolle Arbeit, die ich selten machen darf aber sehr gern tue.
Liebesblüte - 10. Feb, 00:23